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Mein "Warum" in drei Akten


Warum-Dunstwolke
Warum-Dunstwolke

Die Warum-Frage schwebt schon länger wie eine wabernde Dunstwolke in meinem Kopf. Als selbstständige Grafikdesignerin und Illustratorin gab es in meinem ersten vollen Wirtschaftsjahr (2024) dann doch einige Herausforderungen, die mich das ein oder andere Mal zweifeln ließen, ob die Selbstständigkeit wirklich die richtige Entscheidung gegenüber einer Anstellung war.

Gerade in solchen herausfordernden (Tief-)Punkten wurde mir bewusst, dass ich ein starkes Warum brauche, um diese Dunstwolke aufklaren zu lassen – eine Energiequelle, an der ich mich festhalten kann, wenn es mal nicht so läuft, wie ich es mir vorgestellt habe.

Ich habe mich bisher um die genaue Definition meines Warums gedrückt – aus guten Gründen. Ich habe bislang keine einfache Antwort darauf gefunden. Nun soll dieser Artikel zumindest eine Annäherung sein: Erst einmal tiefstapeln, um mir selbst den Druck zu nehmen.


In diesem Artikel nehme ich dich mit auf die Reise zu meinem Warum – inklusive Selbstzweifeln, absurden Worst-Case-Szenarien und der überraschenden Erkenntnis, dass ich die Antwort eigentlich schon lange kenne.

Ich werde mich meinem Warum mit drei Fragen nähern.


 


Warum Nummer 1: Warum illustriere und gestalte ich?

Da muss ich bis in meine Kindheit zurückgehen. Ich habe schon immer gerne gemalt, war fasziniert davon, wie toll meine Patentante Menschen zeichnete – das wollte ich unbedingt auch können. In der Schule gab es jedes Jahr einen Malwettbewerb, und viele meiner Klassenkamerad*innen waren überzeugt, dass ich gewinnen müsste. Allerdings wurde ich jedes Jahr „nur“ Zweite oder Dritte – nie Erste. Das hat mich damals ziemlich gewurmt und, aus heutiger Perspektive betrachtet, wahrscheinlich meinen Ehrgeiz geweckt.

Während meines Abiturs mit Kunst und Englisch als Schwerpunkt besuchte ich verschiedene Hochschulen an ihren offenen Tagen. Dort fiel mir ein illustriertes Buch mit einem wunderschön gezeichneten Pinguin in die Hände. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich davon ausgegangen, dass ich Kunst studieren wollte – doch ab da war mein Ziel ein gestalterisches Studium mit einem klaren Zweck. Diesen Weg habe ich dann schließlich in Bielefeld eingeschlagen. Ich habe gelernt, dass ich gut darin bin, Inhalte plakativ und modern auf den Punkt zu bringen, Probleme zu erkennen und sie mit kreativen Lösungen anzugehen.


Warum Nummer 2: Warum habe ich mich selbstständig gemacht?


Mein eigenes Unternehmen zu führen, war für mich nicht selbstverständlich. In meinem Umfeld gab es früher niemanden, der selbstständig war – diese Option war für mich als Studentin also eher abstrakt und unvorstellbar.

Schon während des Studiums hatte ich neben meiner Anstellung freiberufliche Projekte. Trotzdem hielt ich lange an der Sicherheit einer Festanstellung fest. Doch dann kamen im Sommer 2023 mehrere spannende Projekte aufeinander – und die Entscheidung, in die volle Selbstständigkeit zu gehen, lag plötzlich nahe. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits ein Gemeinschaftsbüro mit vielen tollen, ebenfalls selbstständigen Kreativen gefunden. Es gab also inzwischen Vorbilder in meinem Umfeld.

Ich wollte selbst entscheiden, welche Projekte ich annehme. Ich wollte meine Zeit frei einteilen. Vor allem aber wollte ich illustrieren – und das war in Anstellungen oft kaum möglich.Ich liebe es, für unterschiedliche Kund*innen zu arbeiten, ihre Herausforderungen zu verstehen und kreative Lösungen für sie zu entwickeln.


Warum Nummer 3: Und warum schreibe ich nun einen Blog?

Kurzfristig erhoffe ich mir natürlich, Traffic auf meiner Website zu generieren, Menschen auf meine Arbeit aufmerksam zu machen und sie neugierig darauf werden zu lassen, mit mir zusammenzuarbeiten.


Langfristig möchte ich meine Arbeit dokumentieren, persönliche Projekte, Erfahrungen und Hürden teilen – und zwar in einem Format (Blog), in dem ich mich nicht einem Algorithmus unterwerfen muss. Ja und wie bereits beschrieben ist Selbstständigkeit für mich ein Prozess, der immer wieder aufs neue hinterfragt und gut begründet werden muss. Für mich selbst und vielleicht auch für Menschen, die sich hier wiederfinden können.



Vitamin "D"arum
Vitamin "D"arum
 

Wie bin ich nun auf diese Antworten gekommen?

Mein Gehirn funktioniert über Humor ziemlich gut. Und meistens weiß ich zuerst besser, was ich nicht will. Und in diesem Szenario habe ich mich diesen Fragen gestellt: Was passiert, wenn ich so richtig schön scheitere?


Worst-Case-Scenario-Hanna sitzt dann wieder in ihrem alten Kinderzimmer, sagt zu allem Ja und Amen, arbeitet so unwirtschaftlich, dass sie sich keine eigene Wohnung mehr leisten kann – und bemitleidet sich natürlich zutiefst. Aus diesen (humorvollen) Negativ-Szenarien habe ich meine positiven Antworten auf mein "Warum" gefunden und damit eine Energiequelle, aus der ich in herausfordernden Zeit zehren kann. Vielleicht hilft dir diese Methode ja auch?


Grüße und Helau


„Um-die-Ecke-denk“- Hanna



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