Eine Lobpreisung an die Schere. Ein kleines DIY. Eine Einladung zur Abstraktion. Nenn es wie du willst. Hauptsache es macht Spaß.
Das spätestens seit dem gleichnamigen Film weltbekannte "Triangle of sadness" hat sich in den letzten Wochen in meine Stirn manifestiert. Da! Da wars schon wieder: Beim verfassen dieses Artikels legt sich meine Stirn wieder in die konzentrierte Faltenformation. Wie kann ich möglichst schlau, effektiv und schnell arbeiten? Wie kann ich möglichst künstlerisch und individuell visualisieren? Wie kann ich mich neben KI Bildgeneratoren durchsetzen? Tatsache ist: Ich habe sehr verbissen an meiner Arbeit gesessen und mich natürlich über alles aufgeregt, was nicht so gelaufen ist, wie ich es geplant habe.
Dazu kommt das arbeiten am Rechner und am Tablet. Am Ende des Tages schalte ich das Gerät aus und das Ergebnis ist nicht mehr vor Augen. Dadurch verliert man schon mal schnell den Überblick, woran man am Tag so alles gearbeitet hat. Umso schöner mal wieder was mit der Hand zu machen.
Ich habe das zeichnen mit dem Bleistift auf Papier gelernt. Erst seid 4 Jahren besitze ich das Tablet, wofür ich auch sehr sehr dankbar bin, da es so schön flexibel ist und man immer wieder auch schnell einen Fehler korrigieren kann und eine Farbe ändern. Genau das kann sich natürlich in die Unendlichkeit wiederholen und man verliert sich im 850% Zoom im Bild beim korrigieren von Details, die im Druck eh nicht zu sehen sein werden. Hallo Perfektionismus! Traditionelle Techniken wie das Zeichnen mit dem Bleistift oder schneiden mit der Schere oder dem Cutter sind da schon etwas eingeschränkter.
Ich als Erwachsenen-Hanna habe mich immer über das Wort "basteln" lustig gemacht. Aber kürzlich war ich sehr positiv überrascht von den vereinfachten Vorzügen vom "Basteln". Ich habe mich also (auch durch den vorherigen Beitrag) wieder an Kindheits-Hanna erinnert und die Schere und den benebelnden Bastelkleber aus dem Schrank geholt. Der Anlass sind zum einen der Geburtstag eines Neffen und der einer sehr guten Freundin. Bastel-Hanna is on.
Bock auf ein kleines Schnibbel- DIY?

Das brauchst du dafür:
Lineal
Schere / Cuttermesser / (Bastel-)Skalpell
Schneidematte
buntes Tonpapier oder farbige Papierreste/Kartonreste
fester Karton (wie zB. Graupappe von der Rückseite eines Blocks)
Bundstifte
Aber vor allem: MUT zur Imperfektion! Die Schnitte der Figuren müssen nicht perfekt rund sein. Gerade das Unperfekte macht in diesem Fall den Charm aus 💛

(1) Eine Karte als Basis
Die Basis der Karte besteht bei mir aus Graupappe. Ich mag die Struktur dieses Materials, und vor allem ist es auch meistens Recycling-Material. Allerdings ist die Pappe sehr dick. Im Studium hatte ich mal einen Buchbinde-Workshop besucht. Dort habe ich gelernt, wie man relativ einfach schöne gerade Schnitte bei Papier und Kartons macht: Dafür am besten im Stehen, das Lineal vertikal zu dir zeigend, mit dem Cutter mehrere Male am Lineal entlang schneiden. Dabei mit dem Körpergewicht auf das Lineal drücken, damit du nicht abrutschst. Ich habe das Format 17x11,5cm (B6) gewählt.

(2) Bleib bei einfachen Motiven und nutze den Beschnitt als dekorative Elemente. Um einen dreidimensionalen Effekt zu erzeugen habe ich bei einigen Tonpapier-Elementen noch Pappe dahinter geklebt.

(3) Am Ende habe ich noch handschriftlich etwas hinzugefügt bzw. mit dem Buntstift noch etwas dekoriert.
Mir hat es mega viel Spaß gemacht und auch wieder die Lust geweckt, wieder mehr mit traditionellen Gestaltungstechniken zu arbeiten. Back to the Roots.
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